Team work

Ein Vergleich zwischen agilen und klassischen Projektmethoden
Scrum

Ein Vergleich zwischen agilen und klassischen Projektmethoden
SCRUM – bloss ein Trend oder ein wirklicher Mehrwert?

Unternehmen im Multimedia-Umfeld setzen heute grösstenteils agile Projektmethoden ein. Wie grenzen sich die verschiedenen Ansätze voneinander ab? Was sind die Vorteile und wo liegen die Risiken versteckt? Anbei eine persönliche Auslegeordnung.

Was ist der Unterschied zwischen agilen und klassischen Projektmethoden?

Klassische Methoden charakterisieren sich durch die Unterteilung der Projektschritte in einzelne in sich geschlossene Etappen. Erst wenn eine Etappe abgeschlossen ist, wird die nächste angedacht. In diesem Prozess stossen Softwareentwickler jedoch immer wieder auf Fragen und Probleme, welche eine einzelne Projektphase stören, verzögern oder sogar blockieren können. Daher stecken klassisch geführte Projekte sehr schnell im Mikromanagement fest, wo einzelne Features der Software zum Politikum werden können. Vielfach geht dabei aber das eigentliche Ziel vergessen: was soll die Software leisten? Welchen Nutzen soll der Anwender mit dieser Software haben? Wie unterstützt die Software meine Prozesse bezüglich Kosteneinsparung und Umsatzsteigerung? Klassische Projektmethoden sind meistens auf einen zentralen Punkt fixiert: die durch den Kunden gesetzten Anforderungen. Diese definieren schliesslich die finanziellen und zeitlichen Ressourcen. Werden die Anforderungen im Laufe des Projekts angepasst, so beinträchtigen diese direkt das Budget und das Timing, was sich negativ auf das gesamte Projekt auswirken kann.
Im Unterschied zu den klassischen Projektmethoden, welche sich nach dem Anforderungskatalog des Kunden orientieren, priorisiert SCRUM die einzelnen Tasks immer nach dem Nutzen für Kunden und Endnutzer. Einziger Fixpunkt bildet dabei das gesetzte Budget. Werden durch das gewünschte Feature mein Umsatz gesteigert, meine Kosten gesenkt und so schlussendlich meine Investition refinanziert? Entscheide werden alleinig aus diesem Blickwinkel gefällt.

SCRUM in der Anwendung

Mit SCRUM werden die Projekte nicht mehr in fixe Etappen aufgeteilt, sondern in kurze Abschnitte – sogenannte Sprints -, die überschaubar sind und effizient realisiert werden können. In ein bis vier Wochen wird eine neue Version der Software entwickelt und soweit fertig gestellt, dass diese installiert und operativ genutzt werden kann. Mit diesem iterativen Vorgehen können Fehler im Projektprozess erkannt und die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Sinne der Effizienz und Effektivität optimiert werden. In einem Sprint werden die nach dem Nutzen priorisierten Anforderungen des Kunden im Team besprochen und der Umfang des nächsten Sprints zusammen definiert. Das Team arbeitet nun selbstständig bis zur Abnahme durch den Kunden. Inputs und Korrekturen durch den Kunden fliessen anschliessend in den nächsten Sprint mit ein. 


Die verschiedenen Rollen bei SCRUM 

Bei SCRUM gibt es 3 Rollen: den Product Owner, den SCRUM-Master und das Development Team. `
Anbei eine Zusammenfassung:

Product Owner

Der Product Owner pflegt die Liste der Features und Anforderungen und koordiniert das Projekt mit dem Kunden. Er ist verantwortlich, dass diese Liste immer nach Nutzen priorisiert und als Grundlage für den nächsten Sprint verfügbar ist. Der Product Owner kann als Einziger einen Sprint abbrechen. Für diese Rolle sind Kommunikationsstärke, Anforderungsentwicklung und Projektmanagement von zentraler Bedeutung. 

SCRUM-Master

Der SCRUM-Master ist der Coach und Lenker des SCRUM-Prozesses. Er prüft, dass alle Meetings effizient durchgeführt werden und hilft dem Development Team bei Hindernissen, welche die Umsetzung gefährden. Sein Ziel ist die Verbesserung und die Optimierung des Prozesses. Er hält konsequent externe Störfaktoren vom Development Team fern. 

Development Team

Alle Mitglieder des Development Teams erledigen ihre Aufgaben selbstständig und in Eigenverantwortung. Wie bei den klassischen Projektmethoden werden auch bei SCRUM die Aufgaben nach persönlichen Fähigkeiten zugewiesen. Der Softwareentwickler erhält keine delegierten Tasks mehr, sondern setzt sich seine Tagesziele und verantwortet diese selber. Somit sind seine Aufgaben für alle transparent und er trägt seinen Anteil zum Erfolg des Teams bei. Die Tasks werden während eines Daily SCRUMs zugewiesen. Dort blickt jeder Softwareentwickler auf den gestrigen Tag und eventuelle Schwierigkeiten zurück. Gleichzeitig kommuniziert er seine Planung für heute. Im Daily SCRUM werden keine Probleme diskutiert, sondern die Mitglieder des Development Teams tauschen sich nur gegenseitig aus. Sofern Diskussionsbedarf besteht, findet dies im Lead des SCRUM-Masters ausserhalb des Daily-SCRUMs statt. 


Unser Fazit

Agile Methoden stellen einen Paradigmenwechsel dar: das erhaltene Budget definiert den Umfang und die zeitlichen Ressourcen für das Projekt. Anstelle von grossen Etappen wird bei SCRUM das Projekt in kleine Teil-Etappen fragmentiert. Dies erfordert jedoch neue Rollen, Fähigkeiten, Regeln und Prozesse. Durch diese Methode können Ressourcen gespart und die Mitarbeiterzufriedenheit erheblich gesteigert werden.


Praktische und persönliche Tipps zur erfolgreichen Einführung von SCRUM finden Sie hier: SCRUM FILM.